Montag, 12. Juni 2023

Ein Krimi in neun Akten!

 

Glück und Leid liegen nah beieinander


Foto: Winfried Kohls

Ralf Stoffers und Michail Abramow bewiesen Nervenstärke und erspielten den entscheidenden Punkt zum 5:4 Sieg


Das 5. Punktspiel der Tennis-Herren 40 des TC BSC Süd 05 war in der Tat nichts für schwache Nerven. Es war ein hochspannendes Spiel gegen die bis dahin stärkste Mannschaft der Verbandsoberliga. Bis auf Mathias Schirow trat die Mannschaft in ihrer Bestbesetzung an und tat sich trotzdem schwer, weil sich der Gegner verstärkt hatte und daher auf allen Positionen sehr gut besetzt war. Eine Niederlage hätte gravierende Auswirkungen auf den Aufstieg in die Meisterklasse nach sich gezogen, da auch der Gegner sich noch einige Chancen ausrechnete. 

Bereits in der ersten Runde stellte sich heraus, dass es sehr spannend werden würde. Rauno Tertel an Nr. 6 stand trotz großer Gegenwehr auf verlorenem Posten und verlor klar mit 1:6 und 1:6.  Auch Ralf Stoffers  hatte mit seinem Widerpart erhebliche Mühe, bis er sich am Ende doch mit 6:3 und 6:4 durchsetzen konnte. Aber es war ein Spiel auf des Messers Schneide, das von rasanten Ballwechseln gekennzeichnet war. Ebenso spannend verlief das Spiel der an Nr. 2 gesetzten Spieler. Sie schenkten sich im wahrsten Sinne des Wortes nichts. Die Folge waren sehr lange Ballwechsel. Wojciech Niespial gewann den ersten Satz recht deutlich und führte im zweiten schon mit 5:2 Spielen. Wohl schon im Gefühl des sicheren Sieges ließ sein Druck etwas nach. Das nutzte sein Gegner konsequent aus, erspielte sich Punkt für Punkt und gewann schließlich mit 7:5, obwohl er bereits Matchbälle gegen sich hatte. Eigentlich war nun klar, wie der Match-Tie-Break ausgehen würde, denn das Momentum war klar auf seiner Seite. Er siegte mit 10:6, so dass sich die Brandenburger Mannschaft mit 1:2 im Rückstand sah.

Doch dann kamen Sebastian Bradke und Michail Abramow und spielten ihr souveränes Tennis herunter. Sie gewannen beide recht deutlich mit 6:1 und 6:2 sowie mit 6:2 und 6:3. Auch wenn es vielleicht vom Ergebnis her relativ klar aussieht, es war jedoch für beide ein hartes Stück Arbeit. Auf Platz 1 traf der bislang in den Einzeln ungeschlagene Michal Zamiatala auf einen Spieler mit einer Leistungsklasse 3. Diese Spielstärke brachte er dann auch sofort mit ungemein druckvollen Grundlinienschlägen auf den Platz. Da er außerdem fast jeden auch noch so gut geschlagenen Ball platziert zurückbrachte, hatte der Brandenburger letztlich keine Chance das Spiel zu gewinnen. Zweimal 2:6 brachten der Berliner Mannschaft ein 3:3 nach den Einzeln.

Dass die Brandenburger Mannschaft in den Doppeln oft ein glückliches Händchen hatte, war an den vorangegangenen Spieltagen schon manchmal spielentscheidend gewesen. Auch diese Mal war die Verteilung der Spieler von besonderer Bedeutung, denn es mussten ja wieder zwei Doppel gewonnen werden. Das erste Doppel mit Michal Zamiatala und Sebastian Bradke entschied die Heimmannschaft dann auch recht eindeutig mit 6:1 und 6:0 für sich. Im zweiten Doppel stand die gegnerische Nr. 1, so dass Wojciech Niespial und Rauno Tertel auf verlorenem Posten standen. 0:6 und 4:6 legen ein entsprechendes Zeugnis ab. Alles hing nun vom dritten Doppel ab. Nach dem Verlust des ersten Satzes mit 4:6 sank die Stimmung bei den Zuschauern auf eine frostige Temperatur. Doch der Kampfeswille von Ralf Stoffers und Michail Abramow kam nun zum Tragen. Nach mehreren Breaks setzten sie sich dann doch mit 6:3 durch, weil der Gegner offensichtlich den Temperaturen des Tages etwas Tribut zollen musste. Auf dieser Erfolgswelle reitend, erspielten sich die Brandenburger im Match-Tie-Break nun Punkt für Punkt und zogen schnell davon. Die Erlösung beim ersten Matchball zum am Ende verdienten 10:2 war auf dem Platz und bei den Zuschauern deutlich spürbar. Die Spieler lagen sich in den Armen und konnten kaum fassen, dass sie letztlich vielleicht wieder das Quäntchen Glück hatten.

Spannender konnte dieser Tag nicht verlaufen. Jetzt aber sind alle Spieler zuversichtlich, dass sie auch noch den letzten Spieltag am 2. Juli bei der bislang noch sieglosen Berliner Mannschaft des BTTC Grün-Weiß siegreich gestalten und damit den Durchmarsch in die höchste Spielklasse von Berlin-Brandenburg schaffen können.


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