Freitag, 5. Juli 2024

Schönheiten der heimischen Natur 3

 

Nachts ist nicht alles grau!


Foto: © Winfried Kohls

Das Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata) fliegt wie die meisten Schwärmer nur nachts


Alle Schwärmer (Sphingidae) sind eigentlich sehr auffällig gefärbt, doch manche verstecken, wie hier das Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata), ihre schönsten Zeichnungen. Im Normalfall sitzen sie tagsüber gut getarnt und bewegungslos an Baumstämmen, wobei ihre Hinterflügel nicht zu sehen sind. Bei einer Störung spreizen sie jedoch die Flügel ruckartig, so dass die wunderschönen Augenflecken (ähnlich wie beim Tagpfauenauge) sichtbar werden. In Verbindung mit wippenden Körperbewegungen sollen dadurch potentielle Fressfeinde abgeschreckt werden. Das nachtaktive Abendpfauenauge kommt auch in der Nacht regelmäßig zum Licht. Nach einer anfänglichen sehr unruhigen Flugphase in der unmittelbaren Umgebung des Lichtes, bleiben sie jedoch dann auch hier bewegungslos sitzen. In dieser Starre lassen sie sich kaum dazu bewegen, sich wieder zu entfernen. Um das Auge auf dem Hinterflügel sichtbar zu machen, kann man dann ohne weiteres den Vorflügel des sitzenden Tieres vorsichtig zur Seite schieben. Diese Art ist in fast ganz Europa weit verbreitet und noch recht häufig, auch wenn man sie kaum zu Gesicht bekommt. Sie fliegt in einer Generation von Mitte Mai bis Juli. Die Raupen ernähren sich vorwiegend von den Blättern schmalblättriger Weiden oder Pappeln. Die Überwinterung erfolgt als Puppe ca. 20 cm tief im Boden. Die Art wurdé in diesem Jahr bereits verschiedentlich in unserem Wohngebiet gesichtet.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen